Wissensdatenbank - Wissensmanagement - Informationsmanagement

Was ist eine Wissensdatenbank? Was ist unter Wissensmanagement und unter Informationsmanagement zu verstehen? Auf diese Fragen versucht der vorliegende Artikel eine Antwort zu geben. Ausgegangen wird dabei von den zentralen Begriffen Wissen, Können und Information.

Softwareentwicklung und Verlag Gerald Bühler
von Gerald Bühler.

Inhalt

Elementare Begriffe
       Wissen
       Können
       Information
Wissensmanagement
Informantionsmanagement
Wissensdatenbank

 

Elementare Begriffe

Wissen

Unter "Wissen" werden Kenntnisse intelligenter Lebewesen, insbesondere des Menschen, verstanden. Wir sprechen vom Wissen in bezug auf Kenntnisse zielgerichteten Handelns (z. B. Brot zu Backen, Bier zu brauen, ein Werkzeug herzustellen), in bezug auf allgemeine Fähigkeiten (jemand weiß, wie man schreibt, wie man addiert), in bezug auf die Kenntnis von Sachverhalten in der Welt, von bestehenden Sachverhalten (die Erde hat annähernd kugelförmige Gestalt) und geschichtlichen Sachverhalten (Aristarch von Samos behauptete, daß sich die Erde um die Sonne drehe). Das Wissen um Sachverhalte schließt auch das Wissen allgemeiner Regeln (Körper besitzen eine Schwerkraft, Menschen sind sterblich, die Winkelsumme im Dreieck beträgt 180 Grad) mit ein.

Können

Können setzt Wissen voraus. Wer weiß, wie man Klavier spielt (durch Anschlagen von Tasten werden Töne erzeugt), der kann allerdings noch lange nicht Klavier spielen bzw. nur in sehr eingeschränkter Weise. Können beruht neben Wissen auch auf technischen Voraussetzungen (Übung, Geschicklichkeit) in gewisser Weise auch auf materiellen Voraussetzungen wie das Vorhandensein bestimmter Gerätschaften.

Information

Unser Wissen beruht auf Informationen, auf Informationen, über die wir verfügen, die wir zuvor empfangen haben. So informieren uns unsere Sinne über unsere Umwelt, allgemein, indem uns z. B. unser Gesichtssinn über die Gestalt und Farbe der Objekte in unserer Umgebung informiert, oder gezielt, wenn wir einen Text lesen etc.

Beim Festhalten oder Übermitteln von Informationen werden Strukturen, z. B. aus unserer näheren Umgebung, die uns interessiert, in Strukturen eines Speicher- oder Übertragungsmediums abgebildet. (Der Begriff des Mediums soll hier nicht notwendigerweise als etwas Materielles aufgefaßt werden. Elektromagnetische Wellen sind nicht materieller Natur.)

Den Abbildungsvorgang kann man auch als Kodierung auffassen. Auf die Ausgangsstruktur kann im allgemeinen nur geschlossen werden, wenn die Art der Kodierung bekannt ist. Einen Satz in deutscher Sprache kann man nur verstehen, wenn man Deutsch kann, zum Lesen ist die Kenntnis der verwandten Sprache erforderlich etc. Auch das Abspeichern von Informationen kann man in dieser Weise als Kodierung auffassen.

Die Informationsverarbeitung, d. h. die Kodierung, Dekodierung, Übertragung und Konservierung von Informationen erfolgt regelhaft und in Form physikalischer Vorgänge. Damit haftet der Informationsverarbeitung etwas Technisches an, insbesondere dann - aber nicht nur - wenn diese mittels Maschinen wie Fernsehern, Rundfunkempfängern oder Datenverarbeitungsanlagen durchgeführt wird.

 

Wissensmanagement

Wissensmanagement befaßt sich mit den Maßnahmen, die dazu führen sollen, daß eine Organisation oder ein Individuum über das für seine Zwecke erforderliche oder nützliche Wissen zum richtigen Zeitpunkt verfügt.

Dies erfordert eine auf lange Sicht angelegte, gezielte Erschließung von Informationsquellen. Die entsprechenden Basisinformationen müssen leicht zugänglich sein, damit das Wissen im Bedarfsfalle leicht erworben werden kann. Wissensmanagement kann den Ausbau kommunikativer Beziehungen zu Wissensträgern und die Beförderung einer kommunikativen auf Wissensaustausch ausgerichteten Kultur sowie die systematische Pflege von Informationsbeständen (in Bibliotheken, Archiven oder Wissensdatenbanken etc.) beinhalten.

Weiter kann man unter Wissensmanagement Maßnahmen verstehen, die verhindern sollen, daß Wissen, dessen beschränkte Verbreitung, ihren Besitzern einen Vorteil verschafft, nicht unkontrolliert weitergegeben wird.

Wissensmanagement umfaßt somit Aspekte der Kommunikation, der Personalpolitik als auch des Informationsmanagements.

 

Informationsmanagement

Informationsmanagement ist eine auf die bedarfsgerechte Bereitstellung und Aufbereitung sowie eine auf den Erwerb, den Austausch, die Verbreitung und die Sammlung von Informationen gerichtete organisatorische Tätigkeit. Da Wissen auf Informationen beruht, ist Informationsmanagement auch Teil des Wissensmanagements.

Im Informationsmanagement nehmen heute Telekommunikationsanlagen, Datenverarbeitungsanlagen und Computerprogramme eine zentrale Stellung als technische Hilfsmittel ein.

 

Wissensdatenbank

Eine Wissensdatenbank (oder auch Wissensbank) ist eine Einrichtung die dazu dient, spezifische Wissensinhalte hinterlegen und abrufen zu können. Sie wird in aller Regel in Form eines Computerprogrammes - in Verbindung mit einer entsprechenden Hardware - realisiert, wenngleich auch ältere mechanische Systeme existieren.

Die Zielsetzung beim Einsatz von Wissensdatenbanken kann recht unterschiedlich sein. So gibt es Wissensdatenbanken zu bestimmten Produkten, die zum Beispiel dem Benutzer der Produkte eine Hilfestellung bei der Handhabung bieten sollen. In einem Unternehmen kann der Focus einer Wissensdatenbank darauf liegen, das Wissen einzelner Mitarbeiter allen Unternehmensbereichen zugänglich zu machen.

Einen anderen Ansatz verfolgen persönliche Wissensdatenbanken. Sie bieten einer Einzelperson die Möglichkeit alle Informationen, die sie für sich (oder ihr Umfeld, ihr Team etc.) als interessant erachtet, festzuhalten. Ein Beispiel für solch eine persönliche Wissensdatenbank ist Ideapoli.

Wissensdatenbanken sind abzugrenzen von einfachen Online-Katalogen (Online-Lexika, How-To-Do-Verzeichnissen etc.) einerseits und herkömmlichen Datenbanken und Informationssystemen andererseits.

Wissensdatenbanken erlauben es, semantische Beziehungen, in welchen unterschiedliche Wissensinhalte zueinander stehen und sie verbinden, in ihrer internen Informationsstruktur nachzubilden. Hierdurch wird es den Benutzern erheblich erleichtert, in einem bestimmten Zusammenhang relevante Informationen aufzufinden. Sie gestatten dem Anwender den Informationsbestand kontinuierlich zu erweitern und neuartige Informationen, deren Inhalt, deren interne semantische Struktur und deren semantische Beziehung zu bestehenden Inhalten nicht vorhersehbar sind, einzugeben.

Bei einem Online-Lexikon fehlt in der Regel die Erweiterungsmöglichkeit durch den Anwender. Auch spiegelt ein Online-Lexikon nicht in gleicher Weise die Bedeutungsstruktur und die Verknüpfung mit anderen Themen wieder, wobei es in diesem Punkt durch die Querverweise im Hypertext zu einer gewissen Annäherung in Richtung Wissensdatenbank kommen kann.

Herkömmliche Datenbanken spiegeln zwar die semantischen Beziehungen ihres Anwendungsbereiches wieder, sind aber auf ganz spezifische Informationen beschränkt (z. B. hinsichtlich der Fragestellung, welche Mitarbeiter eines Unternehmens in welchen Abteilungen arbeiten). Sie sind gewissermaßen hochspezialisiert und im Hinblick auf die spezifische Aufgabe auch hocheffizient (oder sollten es zumindest sein). Sie können aber nicht neuartige unvorhergesehene Informationen aufnehmen.

Hierzu eine Anmerkung: Der Begriff der Datenbank wird oft mit dem Begriff des Datenbankverwaltungssystems (englisch database management system, DBMS) vermengt. Datenbankverwaltungssysteme (z. B. MS Access, MS SQL-Server, Oracle, DB2, Ingres) sind Software-Werkzeuge mit deren Hilfe Datenbanken (also z. B. eine Mitarbeiterdatenbank, eine Kundendatenbank, eine Artikeldatenbank etc.) realisiert werden können - auch einer Wissensdatenbank liegt meist ein Datenbankverwaltungssystem zugrunde. - Die Datenbank selbst ist eine Einheit aus einer spezifischen Software und einer Hardware, mit der bestimmte Daten (z. B. Mitarbeiterdaten) verwaltet werden.

Erlangen, 13. 1. 2005
Gerald Bühler

Kontakt: info@geraldbuehler.de

 
Team-Wissensmanagement und persönliches Wissensmanagement mit Ideapoli, der Wissensdatenbank.
 
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